Pendeluhr – Pendule – Reparatur

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Uhrenlexikon

P.M. (lat. Abk. für post meridiem = nach Mittag), im englischen Sprachraum bei der zeitangabe ein Zusatz zu den Stunden von 12 Uhr bis 24 Uhr.

Paletten, in das Hemmungsrad eingreifende Teile des Ankers. Bei den meisten Taschenuhren und einigen Großuhren sind sie aus Edelsteinen gefertigt, sonst aus Stahl.

Passerat, Uhrenfabrik in Paris, 1845 durch Narcisse Passerat gegründet. Sie spezialisierte sich auf die Nachbildung von Pendulen und Kaminuhren älterer Stilrichtungen, womit sie große Erfolge hatte. Viele tausend Uhren hatte das Unternehmen hergestellt, als es 1968 in Ermangelung eines Nachfolgers den Betrieb aufgab.

Patek Philippe & Cie, bekannte Uhrenfabrik in Genf, gegründet 1845 von dem polnischen Grafen Patek und dem Genfer Uhrmacher Adrian Philippe, dem Erfinder des Kronenaufzuges. Das heute noch blühende Unternehmen spezialisierte sich auf die Herstellung feinster Taschen- und Armbanduhren sowie kostbarer Pendulen. Als erste entwickelte es serienmäßige Quarz-Tischuhren. In seinem umfangreichen Herstellungsprogramm befinden sich u. a. Tischuhren, die durch natürliches oder künstliches Licht angetrieben werden.

Patron der Uhrmacher, Der Apostel Petrus mit dem Schlüssel ist Schutzheiliger der Schlosser, zu deren Zunft früher auch die Uhrmacher gehörten.

Pedometer (Schrittzähler), ein mechanisches Gerät, welches die Anzahl der zurückgelegten Schritte zählt, kombiniert mit seiner eigenen Schrittlänge kann auch die zurückgelegte Entfernung berechnet werden.

Pendant, ein auf das Mittelteil des Taschenuhrgehäuses aufgelötetes, rohrartiges Organ, dessen Hals ein runder oder kugelförmiger Kopf abschloß, in dem der Bügel zur Befestigung einer Uhrkette angebracht war.

Pendel, Gangregler, der von Christian Huygens (1629 – 1695) im Jahr 1656 mit einer Wanduhr zur Erhöhung der Ganggenauigkeit ver-bunden worden ist. Diese Konstruktion brachte eine vorher niemals erreichte Exaktheit der Zeitangabe, weshalb auch viele frühe Räderuhren im 17. Und 18. Jh. ein Pendel als Gangregler erhielten.

Pendelaufhängung. Dem Pendel muss es möglich sein, um seine Drehachse zu schwingen. Die bewegliche Aufhängung, die diese Schwingung ermöglicht, muss sich wegen des oft hohen Pendelgewichtes und um eine genaue Führung des Pendels zu ermöglichen möglichst reibungsarm verhalten. Folgende Systeme werden im Allgemeinen verwendet:


  • Federaufhängung: Das am meisten verwendete System ist die Aufhängung an einer Pendelfeder. Diese Pendelfeder besteht meistens aus zwei parallel liegenden Blattfedern (Dicke typischerweise 1/10 mm). Diese Aufhängung kann mit Erfolg bei allen Uhrenarten eingesetzt werden.
  • Drahtösenaufhängung: Bei diesem System befinden sich am Ende der Pendelstange zwei Ösen. In der Uhr wird ein rechtwinklig gebogener Draht eingesetzt. Die beiden Ösen werden über den Draht geführt, wobei ihr Durchmesser wesentlich grösser ist als der Drahtdurchmesser. Dadurch wird erreicht, das die Welle im Lager nicht gleitet, sondern rollt. Dieses System wird oft bei Schwarzwalduhren angewandt.
  • Fadenaufhängung: Besonders bei älteren französischen Stutzuhren und älteren Comtoise-Uhren, vor ca. 1850, findet man die Fadenaufhängung. Bei diesem System ist das Pendel an einer Fadenschlinge aufgehängt. Nachteil dieses Systems ist die Abnutzung des Fadens, der gelegentlich ausgetauscht werden muss, und die Tatsache,dass sich die Länge des Fadens in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit stark ändert, was die Schwingungsfrequenz des Pendels beeinflusst.
  • Schneidenaufhängung: Bei Präzisionsuhren wird oft die Messerschneidenaufhängung verwendet. Dabei befindet sich am Pendel eine Art Schneide, meistens aus Achat oder Stahl, die auf einer flachen oder leicht vertieften Pfanne abrollt. Diese Lagerung erlaubt sehr geringe Reibung und hohe Pendelgewichte, ferner eine einfache Einstellbarkeit des Pendeldrehpunktes (bei der Federaufhängung ist der genaue Drehpunkt des Pendels nicht festgelegt). Allerdings ist die Schneidenaufhängung auch sehr aufwendig, sehr empfindlich gegen Bewegung der Uhr und einer gewissen Abnutzung unterworfen.
  • Zapfenlagerung: Eine weitere Möglichkeit ist es, das Pendel wie eine gewöhnliche Achse auf Zapfen zu lagern. Dieses System ist aber mit starker Reibung und Abnutzung verbunden, und wird allerhöchstens bei ganz einfachen Uhren mit leichten Pendeln und grosser Pendelamplitude verwendet.

Pendelfeder, eine Blattfeder, die am Ende der Pendelstange und am Aufhängungspunkt befestigt ist und damit das federnde Ende der Pendelstange bildet.

Pendellinse, kreisförmige, gewölbte Scheibe am unteren Ende eines Pendels. Ihr verschieben bewirkt eine Veränderung der Schwingungsdauer des Pendels.

Pendelstange, eine Stange aus Holz oder Metall, die am oberen Ende die Pendelaufhängung und am unteren Ened die Pendellinse trägt.

Pendeluhr, allgemeine Bezeichnung für eine mechanische Räderuhr mit einem Pendel als Gangregler.

Pendule, die zusammenfassende Bezeichnung für die seit der zweiten Hälfte des 17. Bis gegen Ende des 19. Jh. in Frankreich und nach französischen Vorbildern auch in anderen Ländern gebauten Stockuhren, deren Gehäuseform und Dekoration sich im Lauf der Zeit stark änderte.

Pendule de parquet, französische Bezeichnung für Bodenstanduhr.

Pendule Sympathique, eine Uhr, die während der Nachtstunden eine Spezial-Taschenuhr reguliert und stellt.

Pendulette, kleine französische Pendule in Form einer großen Taschenuhr.

Perrelet Abraham Louis, 1729-1826. Schweizer Uhrmacher. Erfinder des automatischen Aufzugs (1770) für Taschenuhren, also der Uhren, die sich durch die Körperbewegungen beim Gehen aufziehen.

Petite Sonnerie, Oberbegriff für Schlagwerke mit einer bestimmten Schlagfolge. Geschlagen werden die Viertelstunden, die Stundenzahl aber nur zur vollen Stunde.

Petitot Jean, Genf, London, Paris, Blois und Vevey, 1607-1691. Bedeutender Emailmaler, der zuerst am Hofe Karls 1. in England wirkte. Nach Cromwells ersten Siegen 1644 zog er nach Frankreich, wo er in Paris und Blois für den Hof arbeitete. In Blois wurde sein Sohn (gleichen Namens) 1653 geboren, der wie er Emailmaler wurde, aber nicht die Qualität seines Vaters erreichte.

Pfeiler, Verbindungsstücke zwischen vorderer und hinterer Platine eines Uhrwerks.

Phantasieuhren, industrielle Kaminuhren, wurden in Frankreich hauptsächlich zwischen 1880 und 1910 hergestellt. Die meisten dieser Uhren behandeln Aspekte des modernen Maschinenwesens wie einen arbeitendem Gießer, einer Bogensägeuhr oder einer Triebnietmaschine in. Voll funktionierende, technische Brillianz in phantasievollen Gehäusen.

Phantasieuhren

Philippe Adrien, (1815-1894). Uhrmacher in Genf, erfand 1842 den heute üblichen Kronenaufzug, wobei zusätzlich die Zeiger gestellt werden konnten. Er trat daraufhin in die Fabrik Patek ein, die seit dieser Zeit den Namen Patek, Philippe & Cie. trägt.

Pinchbeck Christopher (1670-1732), Uhrmacher in London, erfand u. a. eine neue Legierung aus vier Teilen Kupfer und drei Teilen Zink, die heute seinen Namen trägt. Er und sein Sohn Christopher jun. (1710-1783) stellten kostbare Uhren, teils mit astronomischen Angaben, teils mit Musikspielwerken für die europäischen Königshöfe her.

Platine, Werkplatten aus Metall,seltener aus Holz, zwischen denen die Räder eingesetzt sind. Taschenuhren besitzen seit etwa 1840 häufig nur eine Platine, auf der das Werk sich mit Brücken aufbaut. Die hintere Platine trägt oftmals die Signatur.

Pocket-Watch, Englisch-amerikanische Bezeichnung für Taschenuhr.

Polos, der parallel zur Erdachse ausgerichtete Schattenstab einer Sonnenuhr.

Polytropische Uhr, Dieser Uhrentyp zeigt die zeiten für mehrere Orte an. Meist ist in der Mitte des Zifferblattes die Ortszeit abzulesen; ringsherum befinden sich eine Anzahl von weiteren Zifferblättern, die die Zeiten der verschiedenen Weltstädte anzeigt.

Portaluhr, Uhren, bei denen zwei oder vier Säulen bzw. Pfeiler mit einem Architrav die eigentliche Uhr, fast immer Werke mit Pendel, tragen. Vorläufer der Portaluhr sind bereits aus dem 17. Jh. bekannt, allgemein verbreitet sind sie vom späten 18. Jh. bis hin zum Empire und Spätklassizismus.

Porte Montre, Taschenuhrständer zum Aufbewahren der Taschenuhr, wenn diese nicht getragen wird.

Porträtuhr, ein im späten 18. Jahrhundert beliebter Typ der Taschenuhr; ursprünglich mit einem echten Porträt, später nur mit rein dekorativen Miniaturen auf dem Uhrendeckel versehen.

Positionsbestimmung, Bestimmung der geographischen Länge, indem mit Hilfe von Uhren, die die Ausgangshafenzeit angeben,die Zeitdifferenz zur Mittagshöhe auf der Sonne am Beobachtungsort festgestellt wird. Heute erfolgt die Positionsbestimmung durch Funknavigation und telegraphische Zeitübermittlung.

Präzision, eine mechanische Uhr, die pro Tag (86400 Sekunden) eine Gangabweichung von 30 Sekunden aufweist, besitzt eine rechnerische Fehlerquote von 0,035 %. Ihr Genauigkeitsgrad liegt also bei 99,965%. Damit übertrifft sie die Meßgenauigkeit der meisten mechanischen Systeme bei weitem.

Präzisionsuhren, zusammenfassende Bezeichnung für Zeitmesser, die der besonders genauen Zeitmessung dienen. Gegenüber dem technischen Aufwand für die Uhrwerke trat die dekorative äußere gestaltung in den Hintergrund.

Prismenbauweise, jeweils zwei Werkpfeiler stehen sich bei diesem Werktyp, der vom 15. Bis in das 17. Jh. gebräuchlich ist, diagonal gegenüber.

Projektionsuhr, eine Form der Nachtlichtuhr nach Art der Laterna Magica, wobei das Schattenbild des Zifferblattes und der Zeiger auf die Wand projeziert wird.

Prunkuhr, allgemein eine Uhr mit sehr reichen, kostbaren und prunkvollem Gehäuse, das unverhältnismäßig wertvoller ist als das darin befindliche Uhrwerk.

Pulsometer, Uhrenskala, die die Ablesung der Pulsschlagfrequenz pro Minute ermöglicht.

Puls-Uhr, eine seit um 1700 gebräuchliche Taschenuhrform mit Sekundenzeiger und Stoppvorrichtung, die von Ärzten zum Pulsmessen benutzt wurde.

Punze, eine mittels Punzierungspunzen in Waren aus Edelmetall eingeschlagene Marke. Man unterscheidet Feingehaltspunzen, Hersteller- und Namenspunzen, Punzen die Ort, Stadt und Land angeben und Jahreszahlpunzen.

Puritaner-Uhr, Bezeichnung für eine einfache, schmucklose Taschenuhr, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts in England beliebt war.